Mittwoch, 11. April 2007

Erfolgsfaktoren für Social-Services

Evan Williams hat es also wieder einmal geschafft. Nach Blogger und Odeo hat er mit Twitter nun das Microblogging 'erfunden'. Aber was genau hat Twitter nun richtig gemacht? Waren sie nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Oder sind es schlussendlich doch die User?

Twitter gibt es seit einem knappen Jahr. Bis Anfang 2007 lief das Ganze gemäss den Alexa Traffic Graphs eher schlecht als recht. Und plötzlich -- Boom!
Ein noch viel krasseres Bild macht Jaiku -- seit wenigen Tagen Twitter's grösster Gegenspieler, in etwa zeitgleich gelaunched. Und Anfang April steigen die Zahlen auf einmal exponentiell.



Warum? Für beide Erfolgsgeschichten gibt es logische Erklärungen.

Twitter:
09.-18. März '07, Austin Texas. SXSW Festivals (South by Southwest). Ein Festival zum Thema Interaktivität, Web, Film und Musik. Hier treffen sich unter anderem ein Haufen Geeks. Auch Twitter ist dabei, und der Service ist plötzlich cool. Allein zur SXSW verdoppeln sich die Benutzerzahlen. Und in den folgenden zwei Wochen noch einmal. Bis heute seit der SXSW verdreifacht sich die Reichweite von Twitter.

Die SXSW Konferenz ist ein Grund. Im Nachlauf zur Konferenz greifen jedoch immer mehr Web-Persönlichkeiten Twitter auf und nutzen es. Robert Scoble (Scobelizer), Leo Laporte (This Week in Tech) und Major Nelson (MS Xbox Live) um nur ein paar Personen zu nennen. Es entsteht ein Run, wer die meisten Followers und Twitter Posts hat. Und auch Businesses wie Woot (One Day, One Deal) springen mit auf.

Jaiku:
Sie fristen eigentlich von Beginn an ein Schattendasein und sind bis Anfang April quasi nicht existent. SXSW geht spurlos vorbei... Und von einem auf den anderen Tag auch hier ein Boom. Es hängt wieder an einer Leitfigur und einigen die ihr folgen: Leo Laporte, der Host von 'This Week in Tech', kurz TWiT, entscheidet aufgrund der Ähnlichkeit des Namens von Twitter und seiner Show den Service zu wechseln. Viele User folgen ihm aus Interesse, andere aus purer Neugier. Jaiku lebt!


Beide Beispiele zeigen, dass primär die User eine Rolle spielen. Und es braucht Leitwölfe aus der Szene. Sie bringen die Massen. Ebenso kann auch eine klug gewählte Konferenz den Ausschlag geben.

Vielleicht sollte Texteln.de ja versuchen, Robert Basic von Basic Thinking für den eigenen Service zu gewinnen. Womöglich braucht es auch hier exponierte Köpfe aus der deutschsprachigen Blogger-Szene, damit der Service abhebt (obwohl ich ja der Meinung bin dass es ihn nicht braucht). Und möglicherweise ist Guerilla Marketing doch der bessere Weg Marketing (vor allem im Web2.0 Umfeld) zu betreiben.

Keine Kommentare: